KEKSE als Postkarten?
- Vom Nachrichtenutensil zum Star des Nachmittagstee
KEKS - ein Wort mit dem wir hier bei KEKSZauber tagtäglich um uns werfen.
Doch wieso heißt dieses köstliche Gebäckstück eigentlich so?
1911 brachte der deutsche Fabrikant Hermann Bahlsen die Idee fertiger Dauerbackwaren aus England nach Deutschland; jedoch hatten die Deutschen damals noch keine passende Bezeichnung für den künftigen Begleiter von Tee und Kaffee. Also wurde kurzerhand das englische Cakes verwendet und letztendlich 1915 in eingedeutschter Schreibweise zunächst Singular als "Kek" in den Duden übernommen. Dies konnte sich jedoch bekanntlich nicht durchsetzen, weshalb in der 11. Auflage des Dudens 1934 unser heute gebräuchliches "Keks" als endgültige Bezeichnung festgehalten wurde.
Der durchschnittliche Deutsche verzehrt im Jahr neun Kilo Kekse - kein Wunder bei einer schier unendlichen Vielzahl schmackhafter Sorten und Formen. Es gibt klassische eckige Butterkekse, American Cookies, italienische Cantuccini, französische Macarons... Wir KEKSFeen sind von so ziemlich allen Keksen gleichermaßen begeistert, jedoch haben wir uns gefragt wer eigentlich ursprünglich auf die Idee kam Kekse zu backen.
Unsere Recherche hat hervorgebracht, dass sich diese Errungenschaft wieder mal die Römer auf's Schild schreiben dürfen. Allerdings ist an dieser Stelle anzumerken, dass unsere Erwartungen an einen Keks beim Genuss der römischen panis bicoctus (zweifach gebackenes Brot) bitter entäuscht worden wären. Den Römern ging es nämlich um die Haltbarmachung von simplem Brot, nicht um die Entwicklung des köstlichen Gaumenschmauses, den wir alle kennen und lieben.
Also haben wir uns weiter durch die Jahrhunderte gekämpft und konnten feststellen, dass im England des 14. Jahrhunderts endlich auch süße Biskuits in Umlauf waren. Diese wurden bis ins 20. Jahrhundert explizit als Genussmittel, beispielsweise als Digestive (engl. digestive biscuit = Verdauungskeks) nach einem ausschweifenden Mahl, verzehrt. Daneben existierten nach wie vor herzhafte Keksformen, die hauptsächlich aufgrund ihrer langen Haltbarkeit konsumiert wurden. Eines der ältesten überlebenden Beispiele hierfür waren die sog. ship's biscuits von 1784. Diese waren dafür bekannt, gelinde gesagt, ungenießbar zu sein und waren so unzerstörbar, dass Seemänner sie unter anderem als Postkarten verwendeten... Wie gut, dass unseren KEKSBotschaften dieser Makel nicht anhaftet.
Eine wirkliche "Revolution" erlebten Kekse im 17. Jahrhundert: mit der Kolonisierung der Westindischen Inseln durch Großbritannien wurde Zucker als Importgut zu einem niedrigeren Preis verfügbar, so dass nicht länger nur die reichsten Bevölkerungsschichten Zugang dazu hatten. Ebenso verbesserten sich Koch- und "Küchentechnologien", wodurch Essen im Allgemeinen aufgrund italienischer und französischer Einflüsse einem Wandel unterzogen wurde. Kekse wurden so leicht erschwinglich, zugänglich, vielseitig und dadurch so populär wie nie zuvor, bis sie im 19. Jahrhundert mit der Entwicklung einer bisher nicht gekannten Sortenvielfalt ein erneutes Hoch erlebten.
Ende gut, Kekse gut!
Nachdem die Briten eine so maßgebliche Rolle in der Entwicklung der allseits beliebten Kekse gespielt haben, dachten wir uns wir präsentieren euch eines der ältesten überlieferten britischen Keksrezepte.